"FORESIGHT": Mit Blick in die Zukunft

Bonn, 08.11.2024

Das neue Projekt FORESIGHT fokussiert den sogenannten letzten Kilometer.

Das Bild zeigt zwei Einsatzkräfte mit Atemschutzmasken, die zwischen glühenden Materialen arbeiten.

Nur zwei Wochen nach dem Auftakt des Projektes POWERBASE, steht das Forschungsreferat des THW bereits in den Startlöchern für die Koordination eines weiteren EU-Projekts. FORESIGHT heißt es und soll innovative Logistik-, Sensor- und Monitoringlösungen voranbringen. Vor wenigen Tagen fand in Bonn die Auftaktveranstaltung statt. Sie zeichnet den Beginn einer dreijährigen Zusammenarbeit.

FORESIGHT stellt sich den Herausforderungen der letzten Großeinsätze: Menschen in schwer zugänglichen Gebieten zu versorgen und zu retten! Gefördert durch die Europäische Union und unter der Koordination des THW werden 14 Organisationen, darunter Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Einsatzorganisationen nun an mehreren technischen Lösungen arbeiten und dabei spezielle Logistik und Navigationsoptionen, neue Sensorik und Koordinationstools, entwickeln. Diese sollen in einem Einsatz nach einer Katastrophe in gefährlichen Umgebungen die Navigation von Einsatzkräften und den Transport von Ausrüstung und Hilfsgütern auf dem sogenannten letzten Kilometer verbessern.

Dieser letzte Kilometer meint hierbei den letzten Abschnitt in der Versorgungs-/Lieferkette bei Schadensereignissen. Dabei handelt es sich in der Regel um schwer zugängliche Gebiete. Nach Ereignissen wie beispielsweise starke Überschwemmungen oder Bränden mit starker Rauchentwicklung ist es eine besondere Herausforderung, quasi in den Kern der Katastrophe vorzudringen. Aber auch Situationen in Gebirgsregionen sind wegen ihrer Abgeschiedenheit nur schwer zu erreichen und zu bewerten. Nicht selten behindern aber auch Schäden an der Infrastruktur ein schnelles Herankommen, das jedoch nach Katastrophen erforderlich ist.

FORESIGHT erforscht neue Logistikmöglichkeiten, bei denen verschiedene Arten von Transportdrohnen (schwere Nutzlast- und Langstreckendrohnen) zum Einsatz kommen. LiDAR - Technologie (Light Detection and Ranging) wird mit Augmented Reality und Head-Up-Displays kombiniert. Dies ermöglicht die Anzeige von Daten, ohne dass die Einsatzkräfte den Fokus auf die Umgebung verlieren. Dadurch werden Navigation und Sicht unter eingeschränkten Bedingungen wie starkem Rauch, Nebel oder Staub verbessert. Um gleichzeitig die Sicherheit der Einsatzkräfte zu erhöhen, werden außerdem Lokalisierungslösungen entwickelt. Die verschiedenen Technologien werden dann in eine integrierte Software für die Einsatzkoordination integriert, wodurch Fähigkeiten zur Entscheidungsunterstützung entwickelt werden.