Wissen weitergeben, gemeinsam üben und voneinander lernen: Internationale Zusammenarbeit ist im Katastrophenschutz unverzichtbar. Im vergangenen Monat hat das THW deshalb drei Einsatzkräfte seines Technical Assistance and Support Teams (TAST) zu einer EU-finanzierten Waldbrandübung nach Irland entsandt. Begleitet wurden sie von einer weiteren Einsatzkraft aus dem luxemburgischen Projekt für humanitäre Hilfe "emergency.lu".
Gemeinsam waren sie in ein European Civil Protection Team (EUCPT) eingebunden, das insgesamt neun Fachleute aus acht Ländern umfasste.Zudem war ein italienisches TAST mit einem zweiten EU-Team vor Ort. Ziel der sogenannten Modex-Übung (Module Exercise) war es, die internationale Zusammenarbeit zu trainieren, neue TAST-Ausstattung zu testen und die Grafschaft Wicklow umfassend zur Waldbrandprävention und -bekämpfung zu beraten.
Internationaler Austausch auf vielen Ebenen
Während der Übung trafen die THW-Kräfte gemeinsam mit den EU-Expertinnen und -Experten auf verschiedene Organisationen und Behörden. Sie führten Gespräche mit einer Reihe von nationalen und regionalen Stellen, beispielsweise dem Ministerium für Wohnungswesen, Kommunalverwaltung und Kulturerbe, der Feuerwehr in Dublin oder dem irischen Verteidigungsministerium. Hier stellte das THW-TAST auch seine eigenen Kompetenzen vor und beantwortete Fragen zur personellen Aufstellung, Finanzierung sowie zum Umgang mit speziellem Equipment wie Drohnen.
Logistik und Technik im Fokus
Das deutsch-luxemburgische TAST unterstützte das EUCPT vor allem in den Bereichen Logistik, Transport und Zeitmanagement – beispielsweise durch die Koordination verschiedener Termine und Routen. Zusätzlich kümmerten sich die Auslandskräfte um den Aufbau einer IT- und Kommunikationsinfrastruktur. Dabei wurde auch die Zusammenarbeit mit dem System von emergency.lu erprobt, was für beide Seiten wertvolle Erkenntnisse lieferte.
Gemeinsamer Bericht und wertvolle Erkenntnisse
Während der Übung arbeitete das EUCPT an einem gemeinsamen Zwischenbericht, in den die Beobachtungen und Analysen der Beteiligten einflossen. Das TAST übernahm dabei auch unterstützende Funktionen wie Informationsmanagement oder Protokollführung. Sowohl die deutsch-luxemburgische als auch die italienische TAST-Einheit lieferten eigene Berichte, um das EUCPT mit unterschiedlichen Perspektiven zu bereichern.
Stärkung des europäischen Katastrophenschutzes
Am Ende der Übung zogen die beteiligten Stellen ein durchweg positives Fazit: Das Zusammenspiel aus Fachwissen, technischer Ausstattung und organisatorischem Know-how trug maßgeblich dazu bei, die Waldbrandvorsorge in Irland auf den Prüfstand zu stellen und international weiterzuentwickeln. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit demonstriert einmal mehr, wie wichtig grenzüberschreitende Übungsszenarien sind, um im Ernstfall schnell und koordiniert reagieren zu können.